Heute war keine Wanderung angesagt sondern eine Radtour. Auf einer der schönsten Radwege die ich kenne. Der offizielle Start ist am Reschenpass auf 1500 Meter und das Ziel ist Meran auf 300 Meter. Auf 86 Kilometer geht es fast nur bergab. Das Stück von Reschen bis Mals sind wir schon im letzten Jahr gefahren. Von Reschen nach Mals an der Bergbahn Schöneben vorbei. Also rechts am Reschensee entlang. Das Stück ist der hügeligste Abschnitt der ganzen Strecke.
Landschaftlich jedoch sehr schön und abseits der Bundesstraße. Wer jedoch eine gleichmäßige Abfahrt haben will fährt links am See vorbei vielleicht mit einem Stopp am Grauner Kirchturm und an Graun vorbei.
Anschließend rechts an den Viadukten vorbei. Bis nach Sankt Valentin. Die ganze Strecke zwar auf einem separaten Radweg. Dieser verläuft aber direkt neben der stark befahren Reschen Bundesstraße.
Bei der Staumauer kann man sich entscheiden wie man fährt. Die von der rechten Seeseite können über die Staumauer fahren, müssen aber nicht. Nach der Staumauer trift man dann auf den Radweg von der linken Seeseite. Anschließend fährt man runter zur Staumauer und durch Sankt Valentin und nach der Haiderbahn nach rechts und dort trifft man dann wieder auf den Radweg von Schöneben.
Am Haidersee kann man nur auf einer Seite am See vorbei fahren.
Auf der anderen Seite verläuft die Reschen Bundesstraße. Von nun an geht es bergab 😆 Die Bundesstraße windet sich in Serpentinen den Berg hinunter. Der Radweg nimmt den direkten Weg. So hat man auf dem Abschnitt teilweise ein Gefälle bis zu 21% zu bewältigen. Da kommen die Bremsen ins Schwitzen
Damit die Radfahrer es nicht nur laufen lassen, sind Schikanen am Weg. Es sind Schranken die versetzt stehen und so den Radfahrer zur langsamen Fahrt zwingen.
Der Radweg verläuft durch die kleinen Orte und lässt manche große Orte wie Mals, Schöneben usw. links liegen. Soweit der erste Teil bis Mals.
Wir starten unsere Tour heute jedoch von Mals.
Wir hätten uns zwar Räder vom Hotel ausleihen können. Doch wollten wir uns in Meran nicht um den Rücktransport kümmern. Die Vinschgaubahn nimmt von machen Bahnhöfen in der Saison den größten Teil des Tages keine Räder mit (dazu später mehr)!
Bei den anderen Station nach den Platzverhältnissen im Zug und die Züge sind gut ausgelastet! So hatten wir uns beim Fahrradverleih in Mals am Bahnhof E-Bikes reserviert. Für die Strecke zwar absoluter Luxus.
Wir wollten heute eine ganz gemütliche Tour. Hier erhielten wir auch gleich unsere Rückfahrkarten vom Zug.
Wir starten unsere Tour uns fahren über das Gleisfünfeck von Mals. So eine Rangier-strecke gibt es nur noch sehr selten.

und folgen dem Wegweiser zum Radweg (auf der ganzen Strecke erstklassig markiert).
Wir überqueren die Bundesstraße und fahren auf dem Radweg weiter.

Nach wenigen Minuten erreichen wir den eigentlichen Vinschaguer Radweg. Er verläuft an Fischerteichen vorbei und durch die Apfelplantagen.
In Laas fahren wir am Marmorlager vorbei. Die kleinen Steine sind leider zu schwer für den Gepäckträger
Der Marmor wird im Berg dort oben abgebaut mit einem Zug zur Standseilbahn gebracht

anschließend mit dieser ins Tal.

Von dort werden die Anhänger wieder an eine Lok gehängt

und zum Lager gebracht .

Die großen Wassersprenger laufen den ganzen Tag. Sie sind in der Regel so eingestellt das die Fahrradwege trocken bleiben oder nur ein leichter Sprühnebel über die Weg zieht. Was erfrischend ist.

Nur auf einem kurzen Teilstück (ca 500 Meter) waren der Weg regennaß und wir erhielten eine Dusche. Gut das es ein sonniger Tag war 🙂
Die ganzen 86 Kilometer zu beschreiben ist schwer. Der Radweg ist wunderschön angelegt. Verläuft die meiste Zeit abseits vom Straßenverkehr.

Eine zeitlang parallel zur Vinschgaubahn. Mit vielen Möglichkeiten an Rastplätzen eine Pause einzulegen. Alle kleinen Rastplätze waren ohne Mülleimer und trotzdem makellos sauber.
Am ganzen Radweg fanden wir keinen Müll. Was uns sehr positiv auffiel. Gerade wenn man zur Zeit liest was auf manchen Hütten und Wanderrouten los ist.
Die unzähligen Gaststätten und Imbisslokale kann ich hier gar nicht aufzählen. Auch wir wollten eigentlich nach der halben Strecke eine Pause einlegen.
Nur vor uns baute sich eine Gewitterzelle auf und wir wollten nicht unbedingt naß werden. So zogen wir durch.

Viele Apfellager sind an der Strecke. Noch sind die Kisten leer. Im Herbst schaut es anders aus.

In Allgund beim Kraftwerk machten wir eine kurze Pause.

Hier queren wir die Bundesstraße und fahren neben einer Landesstrasse in Richtung Meran unter der Strasse durch und dann kommt die längste steile Abfahrt der ganzen Strecke. In Serpentinen windet sich der Fahrradweg den Berg runter

nach diesen folgt eine lange steile gerade Abfahrt. Hier können wir es laufen lassen. Wir fahren jetzt Parallel zur Autostrada Meran – Bozen und schließlich erreichen wir Meran.
Die Gewitterwolken hängen im Nebental. Wir haben es trocken geschafft. Am Bahnhof geben wir die Räder zurück und machen noch einen Stadtbummel. Kurz entschlossen fahren wir mit der Seilbahn zum „Dorf Tirol“.


Mit einem schönen Blick auf Meran.

Das Gasthaus hier oben hat heute Ruhetag So fahren wir nach einer kurzen Runde auf dem kleinen Berg und einem Rundblick auf Meran wieder ins Tal.

Es ist kurz nach zwei was es schwierig macht ein Lokal abseits der Touristenmeile zu finden das noch etwas zu Essen anbietet. So muss schließlich unser Proviant herhalten. Wir machen uns auf den Rückweg zum Bahnhof und erreichen gerade noch den Zug und im Zug finden wir auch noch zwei Sitzplätze. Glück muss man haben. Kurz nach Ausfahrt des Zuges fängt es an zu regnen.
Kurze Info zum Radweg:
Ein wunderschöner Radweg. Der fast nur bergab geht. Den größten Teil leicht abfallend. Nur von Reschen nach Mals und Algund nach Meran sind steile Abschnitte. Ein E-Bike ist absoluter Luxus auf der Strecke Reschen – Meran. Zwei drittel aller Radfahrer fahren die Strecke so. Es gibt aber auch einige Radfahrer die fahren sie umgekehrt. Das ist dann schon eine sportliche Herausforderung. Die ganze Strecke ist erstklassig ausgeschildert. Der Radweg verläuft die meiste Zeit durch kleine Orte. Wenn man die größeren Orte anfahren will muss man das gezielt tun. Von hier führen einem auch wieder Wegweiser zurück zum Radweg. Am ganzen Radweg gab es keinen Abfall. Keine weggeworfen Dosen, Sackerl usw. Auch die Rastplätze waren sauber. Der Radweg ist auf der ganzen Linie ein Genuss!
Radverleih:
Es gibt verschiedene Fahrradverleih Anbieter. Wir haben bei einem großen unsere Räder ausgeliehen. Für uns war wichtig das wir sie in Meran zurückgeben konnten. Auch hier hat alles gut funktioniert. Auch meine technische Panne. Der Motor schaltete nicht mehr zu. Ich bin zur nächsten Station und erhielt ohne Probleme ein Ersatzrad.
Vinschgaubahn:
Die Bahnstrecke wird zur Zeit ausgebaut und elektrifiziert (2018 -2019). Dafür sind einige Umbauten notwendig. Sie fährt daher mit etwas Verspätung (10 Minuten). Die Auslastung der Züge ist hoch. So das oft nur Stehplätze übrig bleiben. Eine Fahrradmitnahme ist meistens nicht möglich! Für den Fahrradtransport bitte folgenden Info der Vinschgaubahn beachten.
Tour in Kürze:
ganze Strecke:
Distanz: | ca. 86 km (Reschen bis Meran) |
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Höchster Punkt | ca. 1500 Hm (Reschenpass) |
Tiefster Punkt | ca. 300 Hm (Meran) |
Höhenmeter: | ca. 1200 m |
Dauer: | ca. 4-5 Stunden |
Schwierigkeit: | mittel |
unsere Tour:
- Start: Mals
- Ziel: Meran
- Dauer: 4 Stunden (incl. technischer Pause)
- Strecke: 66,67 km
- Garmin: Daten der Tour
- Bildersammlung
Relive ‚Vinschgauer Radweg, von Mals bis Meran‘